In den vergangenen zwei Jahren demonstrierten massenhaft die Bevölkerung in Chile für ihre demokratischen Rechte. Am 18. Oktober 2019 fing alles an und mehr als eine Million BürgerInnen gingen auf die Straße: „¡Chile despertó!“, Chile ist aufgewacht riefen die Demonstranten. Die Regierung ignorierte diese Stimmen und die Kritik der internationalen Gemeinschaft und machte weiterhin durch Menschenrechtsverletzungen Negativschlagzeilen. Der massive Widerstand im chilenischen Volk führte zu einer Volksabstimmung über die Verfassung des Landes, die noch aus den Zeiten der Militärdiktatur unter Pinochet stammt.
Am 25. Oktober 2020 stimmte dann die chilenische Bevölkerung bei einem Referendum mit großer Mehrheit (78,28 %) für eine neu auszuarbeitende Verfassung.
Die offensichtlichen sozialen, wirtschaften und politischen Probleme in Chile verschärfen sich aufgrund der Ankunft der globalen Gesundheitskrise von Corona. Es gab umfangreiche Ausgangssperren und einen Ausnahmezustand, die die bereits bestehende Polizeigewalt im ganzen Land verstärkt haben. Vor allem in den Regionen Bío Bío und Araucanía (die ärmsten des Landes), wo die meisten Mapuche leben. Heute ist das Verhältnis zwischen dem chilenischen Staat und den Mapuche (Ureinwohner) vor allem von den ungeklärten Landrechts- und Ressourcenkonflikten geprägt. Gemeinden der Mapuche protestieren gegen die Abholzung der Wälder, gegen Staudämme oder Bauprojekte, die die Umwelt und somit ihre Lebensgrundlage gefährden. Konsequenterweise erfolgt systematische institutionelle Gewalt und Kriminalisierung gegen ihren Protest. Staatsterrorismus ist in Chile die Regel, wenn es um Politik- und Umweltaktivisten, Mapuche, Migranten oder arme Chilenen geht. Noch immer befinden sich zahlreiche Protestierende der großen Revolte 2019 in Haft und seit Mitte der neunziger Jahre gibt es bereits politische Gefangene der Mapuche.
Chile steht vor einem politischen Umbruch. ¿Chile despertó? Ist Chile erwacht? Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl ringen ein „linker“ und ein ultrarechter Kandidat Pinochet-Sympathisant. Die Entscheidung fällt am 19. Dezember. Chile droht der Faschismus. Doch viele Chilenen kämpfen mit aller Macht dagegen: Sowohl in Chile als auch in der internationalen Diaspora.
Beispielsweise am Freitag dem 17. 12. um 19 Uhr im Black Pigeon in 44147 Dortmund, Scharnhorststr. 50.
Willst du dabei sein? Du kannst über das Thema hier informieren und darüber diskutieren.
Komm einfach zum Vortrag, ¿Chile despertó? Ist Chile erwacht? Du bist herzlich willkommen und wir brauchen dich!
Mein Name ist Pamela Ydígoras, Künstlerin und Menschenrechtsaktivistin, ich halte den Vortrag und freue mich sehr darüber, wenn du kommst!