Mobiveranstaltung zur Antimilitarismus Kampagne

Transpi Krieg dem KriegWann: 22.07.2014, 19:00 Wo: Nordpol, Münsterstr. 99, Dortmund

Hier fin­dest Du die Über­sicht über alle Mo­bi­ver­an­stal­tun­gen.

Was: Ein Abend mit Vor­trag und Dis­kus­si­on im Vor­feld der an­ti­mi­li­ta­ris­ti­schen Kam­pa­gne „Heute wie vor 100 Jah­ren: Krieg dem Krieg! Für Die So­zia­le Re­vo­lu­ti­on!“ der An­ar­chis­ti­schen Fö­de­ra­ti­on Rhein/Ruhr.

Am 28. Juli jährt sich der Be­ginn des ers­ten Welt­krie­ges zum hun­derts­ten Mal, am 1. Au­gust der Ein­tritt von Deutsch­land in die­sen. Be­reits seit An­fang des Jah­res zeigt sich ein er­höh­tes me­dia­les und ge­sell­schaft­li­ches In­ter­es­se am ers­ten Welt­krieg. Lei­der be­schränkt sich die Be­richt­er­stat­tung je­doch oft auf den Ver­lauf des Krie­ges und eine ober­fläch­li­che Auf­ar­bei­tung der Ur­sa­chen. Bis heute ge­sell­schaft­lich als un­be­quem emp­fun­de­ne Ur­sa­chen für Krieg wer­den gar­nicht oder nur un­zu­rei­chend dis­ku­tiert. Dabei gibt es in jedem Krieg auch Men­schen, Sys­te­me und Ideo­lo­gi­en, die durch ihn pro­fi­tie­ren und die daher den Ruf zu den Waf­fen be­grü­ßen und un­ter­stüt­zen. Seien es na­tio­na­lis­ti­sche und chau­vi­nis­ti­sche Groß­macht­phan­ta­si­en in Be­völ­ke­rung oder Re­gie­rung, die pro­fit­ori­en­tier­te Rüs­tungs­in­dus­trie oder der Staat der auf das Er­rei­chen be­stimm­ter geo­po­li­ti­scher Ziele oder eine ord­nen­de Funk­ti­on nach Innen ab­zielt. Im Jahr 2014 sind viele die­ser Zu­sam­men­hän­ge noch lange nicht ver­schwun­den, ob­wohl die Ge­sell­schaft oft den­ken möch­te, dass diese Ver­gan­gen­heit un­end­lich weit weg ist. Heute wer­den diese Ziele we­ni­ger offen nach außen kom­mu­ni­ziert und vor­sich­ti­ger und di­plo­ma­ti­scher dar­ge­stellt, wenn nicht gar als Ent­wick­lungs­hil­fe ver­kauft. Na­tür­lich dür­fen die Fort­schrit­te seit 1914 und 1939 nicht ge­leug­net wer­den, trotz­dem trei­ben in die­sen Tagen, da wir uns mit einem zu­neh­men­den Aus­bau der Kom­pe­ten­zen der Bun­des­wehr und den mas­si­ven deut­schen Waf­fen­ex­por­ten kon­fron­tiert sehen, die Aus­hän­ge­schil­der un­se­rer ‘re­prä­sen­ta­ti­ven De­mo­kra­tie’ den Pro­zess der schlei­chen­den Mi­li­ta­ri­sie­rung im Kon­text einer ge­än­der­ten Kriegs­füh­rung und im Be­wusst­sein um “deut­sche Ver­ant­wor­tung” voran. Sie tun damit ihren Teil, das Ideal einer Welt ohne Mi­li­tär und Krieg in noch wei­te­re Ferne rü­cken Ferne zu las­sen.

Mi­li­tär steht mit sei­nen hier­ar­chi­schen Struk­tu­ren und in sei­ner Funk­ti­on der be­frei­ten Ge­sell­schaft grund­sätz­lich ent­ge­gen. Um un­se­re ra­di­ka­len an­ti­mi­li­ta­ris­ti­schen In­hal­te in den brei­ten öf­fent­li­chen Dis­kurs ein­zu­brin­gen haben wir uns mit ver­schie­de­nen an­ar­chis­ti­schen Grup­pen in einem Bünd­nis or­ga­ni­siert, dass ab dem ers­ten Au­gust­wo­chen­en­de an ver­schie­de­nen Orten in Deutsch­land Ak­tio­nen durch­füh­ren wird und Ge­nossinnen dazu auf­ruft sich an un­se­ren Ak­tio­nen oder mit ei­ge­nen zu be­tei­li­gen! Wir wol­len die­sen Jah­res­tag zum An­lass neh­men deut­lich zu zei­gen, dass die Grund­la­ge für große Krie­ge auch heute noch in un­se­rem Sys­tem ver­an­kert ist und dass die Krie­ge die in einer glo­ba­li­sier­ten Ge­sell­schaft heute statt­fin­den in einem grö­ße­ren Zu­sam­men­hang zu un­se­rem ei­ge­nen Leben ste­hen, als wir es uns als Men­schen die in Mit­tel­eu­ro­pa 2014 leben oft ein­ge­ste­hen möch­ten. Stich­wör­ter hier­zu sind der Frie­dens­no­bel­preis für die EU, die NATO und die Rolle Deutsch­lands in der welt­wei­ten Kriegs­füh­rung und -​er­mög­li­chung in Form von Rüs­tungs­ex­port, Lo­gis­tik, Aus­bil­dung. Wir, als An­ar­chistinnen, wer­den wei­ter gegen jede Form von Mi­li­ta­ris­mus, Na­tio­na­lis­mus und Ka­pi­ta­lis­mus kämp­fen. Wir wol­len Auf­klä­ren und für die The­ma­tik sen­sibli­sie­ren, die Pas­si­vi­tät ein Stück weit auf­bre­chen und wie immer un­be­quem blei­ben. Wir wol­len auf­zei­gen, dass un­se­re Idee von einer herr­schafts­frei­en Ge­sell­schaft und un­se­re ra­di­ka­le Kri­tik die wich­tigs­ten Schrit­te zur Ver­mei­dung von Krie­gen be­inhal­tet: Der Abbau von so­zia­len Un­gleich­hei­ten, der nach un­se­rer Auf­fas­sung mit dem Abbau von Herr­schafs­struk­tu­ren ein­her­ge­hen muss. Erst wenn wir alle auf Au­gen­hö­he mit­ein­an­der un­se­re Vor­stel­lun­gen von ge­sell­schaft­li­chem Zu­sam­men­le­ben aus­han­deln kön­nen, wer­den wir uns nicht mehr dazu ge­drängt füh­len emp­fun­de­ne oder reale Be­nach­tei­li­gung mit Waf­fen­ge­walt aus­glei­chen zu müs­sen. Der Abbau von Kriegs­grün­den ge­lingt uns mit dem Abbau von Macht­struk­tu­ren und Ab­hän­gig­keits­ver­hält­nis­sen, dem Durch­bre­chen von Sys­te­men wie Ohn­macht, Angst vor Macht­ver­lust und dem im Par­la­men­ta­ris­mus häu­fig ver­tre­te­nen Ge­fühl nicht cle­ver genug zu sein um die Po­li­tik die uns be­trifft selbst zu ge­stal­ten.

Vom 1.-3. Au­gust star­tet un­se­re Kam­pa­gne mit einem viel­fäl­ti­gen Wo­chen­en­de in Dort­mund. Mit Le­sun­gen, Vor­trä­gen, einer Kund­ge­bung, Ak­tio­nen, einem Work­shop uvm. wol­len wir ein kla­res Zei­chen gegen Krieg und für die So­zia­le Re­vo­lu­ti­on set­zen!