Küfa? Check! Gruppen? Check! Bühne? Check! Kinderprogramm? Check! Hüpfburg? Check! Die Planungen sind beendet, der Aufbau beginnt. Morgen findet das 6. anarchistische Parkfest statt und wir sind schon ganz aufgeregt. Das Wetter soll gut bleiben und das Programm wird gut! Wir freuen uns auch über 30 Gruppen und Einzelpersonen, die mit einen Stand am Parkfest teilnehmen. Kommt rum und bringt eure Freund*innen mit. Essen und Trinken gibt es wie immer gegen Spende!
Tag: Anarchistisches Parkfest
Bühnenprogramm
Das Bühnenprogramm für dieses Jahr steht! Wir freuen uns auf die Auftritte von Georgie kollektiv, krasstexta & typo, Findus, Vego Jazzmin Mash, Championne Mondiale, Secondhand-Bubblegum und Moh Kanim! Und natürlich auf euch!
Das Anarchistische Parkfest und kulturelle Aneignung
Wir möchten in diesem Jahr verstärkt auf das Thema kulturelle Aneignung aufmerksam machen, da wir den Eindruck haben, dass in den vergangenen Jahren nur wenig Gespräche und Auseinandersetzungen dazu innerhalb des Parkfests stattfanden. Uns ist das ein wichtiges Anliegen, da wir mit dem Parkfest einen Ort der Begegnung schaffen wollen, auf dem Diskriminierungen reflektiert und abgebaut werden können.
Was ist kulturelle Aneignung?
Kulturelle Aneignung verstehen wir als einen Aspekt kolonialer Kontinuitäten und rassistischer Gewalt. Das bedeutet für uns sowohl die finanzielle, als auch kulturelle Ausbeutung einer unterdrückten Kultur durch die weiße Dominanzgesellschaft. Dadurch entsteht eine Verdrängung und Delegitimierung indigener/unterdrückter Praktiken und Lebensweisen, bei gleichzeitiger Aneignung bestimmter Aspekte (und Ressourcen), welche als „verwertbar“ im Kapitalismus gelten. Das geschieht auf struktureller Ebene, wie beim Kunstraub, aber auch auf individueller Ebene durch das Tragen bestimmter Symboliken.
Während marginalisierte Gruppen für ihr Aussehen oder kulturelle/indigene Praktiken Repressionen und Diskriminierung erfahren, erleben weiße Menschen für die Aneignung desselben häufig Anerkennung und müssen nicht mit (staatlichen) Repressionen und Gewalt rechnen.
Warum ist kulturelle Aneignung keine kulturelle Anerkennung?
Kulturelle Anerkennung kann nur in einer gegenseitigen Begegnung auf Augenhöhe geschehen. Aber das funktioniert nicht in einer Gesellschaft, die auf weißer Vorherrschaft beruht. Beschäftigt man sich umfassend mit einer Kultur, an der man Interesse hat, und begegnet dieser mit Respekt, kann man von Anerkennung sprechen. Jedoch ist einseitige Aneignung nicht das gleiche wie gegenseitige Anerkennung. Ziel kann ein Austausch sein. Deshalb ist eine Gute Frage, die du dir immer stellen kannst: Was gibst du den Menschen zurück, aus deren Kultur du dir Elemente nimmst?
Hier eine unvollständige Liste an Aspekten kultureller Aneignung auf individueller Ebene:
- Piercings: Tunnel, Piercings im (unteren) Mundbereich, Nasenflügel/Septum, Piercing mit Kette zwischen zwei Punkten
- Schmuck: Bindis, Kreole, Messing “Hippi-Schmuck” mit indigenen Symboliken, Federschmuck, Mandala-Ornamente, Indigener Schmuck, Zehenringe, Glocke an den Füßen
- Tattoos: “Tribal” Tattoo, Religiöse Bedeutung, Schriftzeichen, Henna-Bemalung
- Kleidung: traditionelle Bekleidung wie Saris, Boubou, Kimono, Sirwal (oder umgangssprachlich “Pumphosen”), Turban
- Frisuren: White locs, Braids, Cornrows, “Iros”
Was bedeutet das fürs Parkfest?
Wir bitten unsere weißen Weggefährt*innen, im Vorfeld darüber nachzudenken, ob es möglich ist für euch bestimmten Schmuck, Kleidung oa. Zuhause zu lassen.
Deckt eure white locs und „tribal“ tattoos bitte ab!
Kommt gerne mit anderen Menschen auf dem Parkfest darüber ins Gespräch. Es wird Infomaterial zu dem Thema verfügbar sein und es wird ein Q&A mit dem Awarenesskollektiv Em und Em (voraussichtlich um 13:00 Uhr) auf dem Parkfest geben – ihr seid alle herzlich eingeladen!
Für uns geht es nicht darum, einzelne Personen fertigzumachen und als Träger*in des (post-)kolonialen, rassistischen Systems herauszupicken, sondern unsere Kritik soll sich primär an die Strukturen richten.
Wir sind uns auch bewusst, dass (post-)koloniale Gewaltstrukturen und Kontinuitäten nicht beendet sind, wenn Individuen aufhören z.B. Symboliken anzueignen. Jedoch ist es uns wichtig, dass anerkannt wird, wie schmerzhaft es sein kann für BIPOCs (Schwarze, Indigene, People of Colour), wenn im Zwischenmenschlichen diese Gewaltstrukturen (auch unbedacht) reproduziert und nicht anerkannt werden. Stattdessen wünschen wir uns ein solidarisches Handeln, welches sich an den Bedürfnissen marginalisierter Menschen orientiert!
Solidarische Grüße!
Awareness (Em & Em Kollektiv)
Auch dieses Jahr haben wir wieder ein Awareness-Team auf dem Parkfest.
Gekennzeichnet sind diese duch Lila-Westen. Das queere, BI*PoC und FLINTA* Kollektiv aus Dortmund könnt ihr ansprechen, wenn ihr oder andere Untersützung brauchen. Ihr könnt sie auch alternativ über den Infopoint erreichen. Habt Spaß, feiert ausgelassen, aber bitte achtet auf euch und eure Mitmenschen. Außerdem findet ihr dieses Jahr auch eine Skillbox am Infopoint! Wenn ihr euch vorstellen könnt bei der Awareness zu unterstützen, meldet euch gerne per PN oder Mail.
(AnarchistischesParkfest@systemli.org)
Clown Mr. Lucky und Clownin Lakritze
Clown Mr. Lucky und Clownin Lakritze werden am Sonntag um 14:30Uhr die Menschen mit einem Portioenchen Spass beschenken. Mit Witz, Charme und zwei Koffern, die gefuellt sind mit raffinierten Utensilien, sind Mr. Lucky und Lakritze erfreut auf eine wunderbare gemeinsame Zeit.
FAU Ruhr
Die Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Ruhrgebiet ist eine selbstorganisierte Basisgewerkschaft für alle Branchen, die für Menschen, egal ob in Lohnarbeit oder erwerbslos, im Studium oder in der Ausbildung, gegenseitige Hilfe da leistet, wo sie gebraucht wird.Wir freuen uns, euch an unserem Stand beim Anarchistischen Parkfest am 23.6. kennenzulernen und bieten an, einfach mal über Probleme am Arbeitsplatz und darüber hinaus zu reden. Das passiert auch einmal im Monat bei unserem FAU-Café im Union Salon.
Noch 1 Woche bis zum 7. anarchistischen Parkfest
Wir können es kaum abwarten! In einer Woche ist schon das Parkfest! Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und wir drücken die Daumen, dass das Wetter gut bleibt. Sagt gern nochmal allen Bescheid die Ihr kennt, verabredet euch ne Limo oder nen Kaffee mit Menschen die ihr schon viel zu lange nicht mehr gesehen habt und wenn Ihr noch Lust habt Schichten zu übernehmen bei z.B Auf- und Abbau, Geschirr spülen, Getränke ausgeben, Essensausgabe und Hüpfburg- und Kinderbetreuung, dann schreib uns gern eine Mail mit Erreichbarkeit am Tag des Parkfests (z.B eine Handynummer) und mit deinem Schichtwunsch an: AnarchistischesParkfest@systemli.org. Die Schichten gehen immer zwei Stunden.
Wir freuen uns auf Euch!
Unterstützung bei Schichten gesucht!
Wir sind derzeit noch DRINGEND auf der Suche nach Menschen, die beim Parkfest mit unterstützen können. Wir suchen noch nach Menschen, die sich vorstellen können Schichten von jeweils 2h bei folgenden Aufgaben zu übernehmen: Geschirr spülen, Getränke ausgeben, Essensstand, Hüpfburg- und Kinderbetreuung
Wenn du dir das vorstellen kannst, oder noch wen kennst, wer noch unterstützen könnte. Schreib bitte eine Mail mit Erreichbarkeit am Tag des Parkfests und mit einem Schichtwunsch an: AnarchistischesParkfest@systemli.org
Wir sind auf eure Unterstützung angewiesen, so dass es wieder ein wundervolles Fest für alle werden kann! Dank schonmal an euch!
Workshops und Vorträge
Dieses Jahr wollen wir ein Experiment wagen! Wir bieten ein Workshop- und Vortragzelt und damit die Möglichkeit an, dass ihr mehr als die letzten Jahre explizit euch bilden und vernetzen könnt. Hast du ein bestimmtes Thema, über das du gerne reden oder mit gleichgesinnten austauschen willst? Schreib uns per Mail an: AnarchistischesParkfest@systemli.org, oder trage es direkt am Fest in den Zeitplan ein.
Wir wollen ganz besonders auch Menschen einladen, die keine formale Bildung zu einem Thema haben, einen Austauschraum zu einem Thema, dass euch am Herzen liegt zu organisieren. Für Bildung von unten, statt Wissen für wenige!
Die Schwarzwurzeln Küfa
Das Schwarzwurzeln Küfa (Küche für alle) Kollektiv ist dieses Jahr schon das 4. mal dabei und versorgt uns über den Tag mit leckerem veganen Essen, denn was wäre ein Parkfest ohne Essen? Das Essen ist kostenlos, wenn ihr wollt und könnt, könnt ihr gerne was spenden.
Die Schwarzwurzeln kochen seit vielen Jahren zusammen auf (Klima-)Camps, Planungswochenenden und Veranstaltungen in ganz Deutschland. Das Essen ist vegan und am liebsten aus geretten oder containerten Lebensmitteln gekocht. Küche für alle bedeutet, dass alle eingeladen sind gemeinsam zu Essen, denn zusammen zu kommen und dafür zu sorgen dass wir alle satt sind, uns dabei zu vernetzen, auszuruhen und wieder zu Kräften zu kommen ist wichtige Vorraussetzung für unsere politischen Kämpfe.
Wollt ihr mitkochen oder sucht ihr noch nach nem Küfa Kollektiv für eure nächste Veranstaltung? Meldet euch gern bei uns: schwarzwurzeln@systemli.org