Redebeitrag auf der Demo nach dem Anschlag in Hanau

Fotoquelle: Mean Streets Antifa Dortmund (Facebook)

Gestern waren wir gemeinsam mit etwa 700 Menschen in Dortmund auf der Strasse, um nach dem schrecklichen Anschlag von Hanau ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts zu setzen.
Auf der Demonstration haben wir eine Rede gehalten, die wir im Folgenden dokumentieren möchten:

Die Nachricht über den gestrigen rechten Terroranschlag erzeugt Fassungslosigkeit, Mitgefühl, Ohnmacht und Wut!

Fassungslosigkeit, dass es wieder einen rechten Terroranschlag gab, dass wieder 10 Menschen sterben mussten, weil diese nicht in das Weltbild des Täters passten.

Mitgefühl mit den 10 Opfern, ihren Familien und Freund*innen. 10 Menschen wurden aus dem Leben gerissen, wurden ihrer Familie und Freund*innen auf brutale Weise entrissen.

Unsere Solidarität gilt den ermordeten Menschen und den Menschen, die nun um sie trauern müssen! Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die von Rassismus, Antisemitismus und rechtem Terror betroffen sind!

Ohnmacht, weil es wieder zu einem rechten Anschlag gekommen ist, weil wieder Menschen ermordet wurden, weil wir es wieder nicht nicht verhindern konnten, dass zu den mindestens 183 ermordeten Menschen in Deutschland seit 1990 durch rechte Täter*innen weitere 10 Menschen sterben mussten.

Unbeschreibliche Wut auf den Täter, auf alle, die rechtes Gedankengut verharmlosen, Wut auf die, die sich nicht gegen Rassismus, Antisemitismus und alle anderen Diskriminierungsformen positionieren, Wut auf die, die marginalisierten Menschen nicht zuhören wollen!

Dieser rechte Terroranschlag reiht sich ein in eine lange Liste von rechter Gewalt, rechtem Terror.

Es ist kein „Einzelfall“! Rassismus tötet, in Hanau, Halle, Dortmund, Mölln, Solingen, Nürnberg, Rostock, München. In Deutschland, Europa und weltweit!

Lasst uns Ohnmacht in Wut umwandeln! Lasst uns unsere Wut nutzen! Wir sagen Nazis den Kampf an und werden konsequent weiter gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung kämpfen!

Anarchistische Gruppe Dortmund